Brauchtum
Ohlstadt galt neben Unterammergau als Hochburg der regionalen Wetzsteinproduktion. In der Zeittafel der Allgemeinen Geschichte des Werdenfelserlandes ist nachzulesen, dass die Wetzsteinmacherei in Ohlstadt bereits um das Jahr 1350 begann. Im Gegensatz zum Nachbarort mussten die Männer hier aber tiefer graben und mehr Abraum beiseiteschaffen, um an die Wetzsteinschichten zu gelangen. Dies machte die Herstellung der Schleifsteine noch arbeitsintensiver. Eine wichtige Bedeutung wurde dadurch den Steinsuchern zuteil, die geeignete Gesteinsschichten ausfindig machen sollten. Das Ohlstädter Brechrecht reichte teilweise bis auf Schwangauer Flur. Im Jahr 1754 gab es in Ohlstadt 17 Steinbrüche und 19 Schleifmühlen. Zur Hochzeit wurden etwa 260.000 Wetzsteine pro Jahr gefertigt und per Floß über die Loisach und die Isar hauptsächlich in die Donauanrainer exportiert. Im Jahr 1953 stellte die letzte verbliebene Schleifmühle ihren Betrieb ein. Mit viel ehrenamtlicher Tätigkeit konnte in Ohlstadt zuletzt eine Schleifmühle nach historischem Vorbild wieder aufgebaut werden. Interessierte Besucher können sich dort an regelmäßigen Öffnungstagen selbst informieren.
Zum Nachverfolgen der Wege der Wetzsteinmacher und weitere ausführliche Informationen finden Sie hier!